INDEX Brandaktuell Termine Retro Ausstellungen Veröffentlichungen Info-Fahrten sonstiges Ziele Vorstand Kontakt Impressum

Gedenkveranstaltung zum 12. März 1945 

(Predigttext von Pfr.i.R. Rolf Wagner hier, Gedenkworte von Bürgermeister Michael Lieber hier)

Ausstellung "Betzdorf in den Tagen nach dem 12. März 1945"

Fast 1.000 Besucher in nur zwei Tagen, das hatte selbst der BGV nicht erwartet. Die vielen Besucher wollten noch einmal das Betzdorf am „12. März 1945 und in den Tagen danach“ sehen, soweit der BGV in der Lage war, es darzustellen. Auf 22 Stellwänden waren 63 Fotos ausgestellt, die in erster Linie die Stadt nach den Bombenangriffen der 8th. US Air Force zeigten. Da Betzdorf zu 67 % beschädigt und 20 % der Häuser völlig zerstört wurden, konnte trotz der zahlreichen alten Aufnahmen das wirkliche Drama dieser Tage nicht wiedergegeben werden.

Außerdem standen den Besuchern zahlreiche amerikanische Protokolle zur Einsicht zur Verfügung, die Auskunft über die Planung, den Einsatz und den Erfolg der Bombenangriffe gaben. Nachdenklich standen die Besucher vor Originalbomben, die vom Kampfmittelräumdienst Koblenz bereitgestellt worden waren.

Von der ausgestellten 250 Kg-Bombe (Fünf-Zentner-Bombe) wurden in Betzdorf alleine am 12. März 1945 228 Stück abgeworfen und 2.978 Ein-Zentner-Bomben (50 Kg-Bombe) fielen nur an diesem Tag besonders auf Hohenbetzdorf. Die Stabbrandbomben wurden gar nicht gezählt, die zu Hunderten Feuer auf Betzdorf regnen ließen.

Eine solche Stabbrandbombe hatte die Klasse 7a der DOS Betzdorf während einer Biologiestunde im Wald gefunden, sich intensiv mit dem Thema „Betzdorf vor 60 Jahren“ beschäftigt, Zeitzeugen befragt und eine informative Wandzeitung erstellt, die auch zu sehen war.

Durchgehend wurde die Frühjahrszeit 1945 in der Ausstellung diskutiert, da zahlreiche Zeitzeugen den Weg ins Ev. Gemeindehaus fanden, aber auch viele junge Besucher wissen wollten, in welcher Weise Betzdorf damals betroffen war.

Der materielle Schaden ist bis auf ganz wenige Ausnahmen, so auf einem Trümmergrundstück in der Jung-Stilling-Straße, längst beseitigt, aber die

 138 Toten unter der Zivilbevölkerung, darunter 24 Zwangsarbeiter,

die 36 Opfer unter den deutschen Soldaten bei den Kämpfen um Betzdorf (außerdem eine unbekannte Zahl amerikanischer Soldatenopfer) und die

82 so genannten Bunkerkinder, die ihren Aufenthalt in den sauerstoffarmen Bunkern mit dem Erstickungstod bezahlen mussten,

 dürfen nicht vergessen sein.

 

 

Oben: Original-Bomben vom Kampfmittelräumdienst aus Koblenz

Unten: Schüler der Klasse 7a der DOS Betzdorf vor ihrer selbst gestalteten Wandzeitung

(Aufnahmen: Gerd Bäumer und Hans Schmidt)