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      G  e  d  e  n  k  v  e  r  a  n  s  t  a  l  t  u  n  g

12. März 1945   -   60 Jahre danach

 

Samstag, 12. März 2005, 16.00 Uhr

 

Ökumenischer Gottesdienst in der Kreuzkirche

Pfarrer Markus Aust, Pfarrer Heinz-Günther Brinken, Pfarrer Georg Koch

und Zeitzeuge, Pfarrer i. R. Rolf Wagner

 

Osterwoche im Betzdorf der Kriegstage 1945

Aus dem Tagebuch seines Vaters liest Dr. Gerhard Hermann

 

 

Dia – Vortrag: "20 Stationen des Erinnerns" in Betzdorf

Dieter Czichy und Ernst-Helmut Zöllner

 

Gedenkworte

Bürgermeister Michael Lieber

 

Ausstellung des BGV am 12./13. März, Ev. Gemeindehaus, Gontermannstr.

"Betzdorf in den Tagen nach dem 12. März 1945"

und eine Wandzeitung der Klasse 7 a der Dualen Oberschule Betzdorf

"Vor 60 Jahren – Christbäume über Betzdorf"

 

 

Die vier Organisatoren vor der Kreuzkirche (von links):

 Pfarrer Markus Aust (ev. Kirche), Georg Koch (kath. St. Ignatius-Kirche), Ernst-Helmut Zöllner (Vorsitzender des BGV) und Bürgermeister Michael Lieber

erläutern das Programm der Gedenkveranstaltung

 

 

261 Tonnen in 11 Minuten und tausendfaches Leid 

12. März 1945 – 13.12 – 13.23 Uhr – in 11 Minuten bricht über Betzdorf der schwerste Bombenangriff des Zweiten Weltkrieges herein. 116 B–17 – Flugzeuge der 8th. US Air Force werfen über 3.000 Bomben unterschiedlicher Stärke (261 Tonnen) ab. Darunter befinden sich unzählige Stabbrandbomben, die besonders in Hohenbetzdorf einen Feuersturm entfachen, weiß der Vorsitzende des Betzdorfer Geschichte e.V., Ernst-Helmut Zöllner, aus amerikanischen Protokollen zu berichten. So das Original: "116 B-17s are sent to bomb the marshalling yards at B e t z d o r f (116) …….using Gee-H without loss", also der Verschiebebahnhof war das eigentliche Ziel. Doch wurde fast ganz Betzdorf davon betroffen. In den Wochen zuvor war Betzdorf schon mehrmals Ziel von Bombenangriffen gewesen, darunter am 19. Februar 1945 ein Angriff mit 86 B-24-Bombern, deren Ziel eigentlich die Firma Jung- Jungenthal sein sollte. Aus unbekannten Gründen wurde die tödliche Fracht über Betzdorf abgeworfen.

In der Sieg-Hellerstadt waren 138 Zivilopfer, darunter 24 Zwangsarbeiter zu beklagen. Außerdem starben in diesen Kriegsmonaten 82 Kinder und Säuglinge an der so genannten Bunkerkrankheit, sie starben an Sauerstoffmangel in den Bunkern.

36 deutsche Soldaten verloren in den letzten Tagen noch ihr Leben bei den Kämpfen um Betzdorf, ohne eine unbekannte Zahl amerikanischer Soldaten. 67 Prozent der Betzdorfer Häuser wurden beschädigt und 20 Prozent total vernichtet.

Bei den Kämpfen durchschlug auch eine deutsche Granate aus Richtung Wallmenroth das Kirchendach der St.-Ignatius-Kirche und landete im Rainchen, ohne zu explodieren. Als Erinnerung wurde diese Granate in die Kirchenwand eingemauert und mahnt noch heute an diese unselige Zeit.

All dieses Leid ist Grund genug, am 60. Jahrestag des letzten großen Angriffs eine Gedenkveranstaltung auszurichten, die der BGV zusammen mit der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde sowie der Stadt Betzdorf in der damals völlig zerstörten ev. Kirche durchführt. Diese Zeit bleibe im Gedächtnis einer Stadt haften, führt Bürgermeister Michael Lieber aus und dies habe gleichzeitig eine Bedeutung für die Zukunft: „Jedes Erinnern muss auch eine Mahnung sein, das heiße: Nie wieder Krieg.“

Die Gedenkveranstaltung beginnt mit einem ökumenischen Gottesdienst mit den Pfarrern Markus Aust, Heinz-Günther Brinken und Georg Koch. Die Predigt hält ein Zeitzeuge, der im Schatten der ev. Kirche aufgewachsene Pfarrer i.R. Rolf Wagner aus Nettersheim-Tondorf. Als Jugendlicher hat er die Zerstörung der Kirche miterlebt und beim Aufbau mitgeholfen.

Anschließend wird Dr. Gerhard Hermann die Erlebnisse seines Vaters aus dessen Tagebuch im Betzdorf der Osterwoche 1945 vorlesen.

Mit einem Diavortrag erinnern Dieter Czichy und Ernst-Helmut Zöllner vom BGV an über 20 Stationen in Betzdorf, die zwar nicht alle regelrechte Denkmäler sind, aber den Betrachter veranlassen sollten, sich kurz einmal an deren geschichtliche Bedeutung zu erinnern. Der BGV wird außerdem an zwei Tagen    ( 12. März, 17.30 – 20.00 Uhr und 13. März, 11.00 – 18.00 Uhr) im ev. Gemeindehaus eine Ausstellung anbieten, in der Fotos der damaligen Zeit, Dokumente und sogar vom Kampfmittelräumdienst bereitgestellte Bomben zu sehen sind.

Die Klasse 7 a der Dualen Oberschule Betzdorf hat zusammen mit ihrer Lehrerin Edith Federrath eine Wandzeitung zum Thema: „Vor 60 Jahren – Christbäume über Betzdorf“ erarbeitet, die auch in der Ausstellung zu sehen ist.

Zum Thema auch die erste Ausgabe unserer Schriftenreihe "BETZDORFER GESCHICHTE(N)"

Fotos von Gedenkveranstaltung und Ausstellung hier

Den Predigttext von Pfr.i.R. Rolf Wagner in der Kreuzkirche können Sie hier nachlesen !

Die Gedenkworte von Bürgermeister Michael Lieber in der Kreuzkirche können Sie hier nachlesen !

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